Virtuelle Realität

2016 ist das Jahr der Virtuellen Realität (Deloitte 2016). Bereits in den 90ern wurde Virtuelle Realität (VR) als neue Technologie gefeiert, die alles verändern wird. Damals ist die Markteinführung gescheitert. Wird es jetzt anders sein?

Neben Sony und Microsoft investieren Google, Facebook, HTC und Samsung Milliardenbeträge in die Entwicklung von VR Technologien. Ziel ist es, eine ähnliche Entwicklungsdynamik wie die der Smartphones zu erreichen. Mark Zuckerberg, CEO von Facebook, erklärt: „Virtuelle Realität war vorher nur ein Traum aus dem Science-Fiction Bereich. Aber auch das Internet, Computer und Smartphones waren früher nur Träume.“ Facebook arbeitet bereits an einer VR Version ihrer Plattform die den Nutzern ermöglicht, virtuelle Erfahrungen mit ihren Freunden zu teilen und zusammen zu erleben.

Was genau kann man sich unter VR vorstellen? Anfang des Jahres kamen die ersten Konsumentenversionen verschiedener VR Brillen auf den Markt, wie zum Beispiel die Oculus Rift oder das HTC Vive. Gekoppelt an leistungsstarke Computer, vermitteln diese Brillen (Head-Mounted Displays, HMD) den Nutzern das Gefühl von totaler Immersion in virtuelle Welten. Die ersten Anwendungen finden sich im Bereich der Spiele- und Unterhaltungsindustrie. So können Konsumenten virtuelle Berge erklimmen oder zusammen mit den Astronauten der Apollo 11 Mission zum Mond fliegen. Six Flags bietet durch VR erweiterte Achterbahnfahrten an und The Void, ein Startup aus Amerika, hat sich das große Ziel gesetzt, immersive, virtuelle und fantastische Erfahrungen für Konsumenten zu ermöglichen.

Doch die Anwendungen von VR Technologien beschränken sich nicht nur auf Spiele und Spaß. Forscher an der Stanford University haben bereits den Nutzen von diesen Technologien in der Bildung und der Wissenschaft bewiesen (Bailenson et al. 2008). Aber auch in der Medizin oder in der Immobilienwirtschaft kann VR zu einem Mehrwert für die Menschheit werden.

Obwohl VR Technologien noch in ihren Anfängen stecken und es noch ein paar Jahre dauern wird, bis sie für den Durschnittkonsumenten interessant werden, steht uns eine aufregende Zukunft bevor. Vielleicht verbringen wir in ein paar Jahren unsere Kaffeepausen am Gipfelgrad des Mount Everest.

 

Jil Steichen

jil.steichen@uibk.ac.at

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